Ab dem Schuljahr 2025/26 bietet die katholische Privatschule Elisabethinum, eine Schule der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs, in Kooperation mit der Kardinal Schwarzenberg Akademie (KSA) eine dreijährige Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung an.
Von links nach rechts: VOSÖ-GF Martha Mikulka, LR Daniela Gutschi, Schülerin Jasmin Fassolder, Elisabethinum-Direktorin Christina Röck, KSA-Direktorin Agnes Wimmer
Mit 15 Primariaten, über 50 Spezialambulanzen und über 500 Betten ist das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach im Pongau das zweitgrößte Krankenhaus im Bundesland Salzburg. Die hauseigene Kardinal Schwarzenberg Akademie (KSA) sichert als größter und modernster Ausbildungsstandort für Pflegeberufe im Innergebirg den Pflegenachwuchs des Klinikums und der Region. Eine seit dem Schuljahr 2019/2020 erfolgreiche Kooperation der KSA mit dem Elisabethinum wird nun als Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung ausgebaut. Start ist im Herbst 2025.
Die Arbeit am Krankenbett ist gesetzlich erst ab dem 17. Lebensjahr erlaubt. Die Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung bietet den jungen Menschen mit Interesse am Pflegeberuf die Möglichkeit, die theoretischen Inhalte der Ausbildung zur Pflegeassistenz bereits im Elisabethinum zu erlernen. Der Unterricht in den Pflegefächern wird von den Pflegepädagog:nnen der KSA abgedeckt. Nach dem erfolgreichen Absolvieren der Fachschule folgt eine sechsmonatige Praktikumsphase, wobei die Praktika Großteils im Kardinal Schwarzenberg Klinikum erfolgen können. Im Anschluss an das Praktikum und nach erfolgreicher Abschlussprüfung wird die Berufsberechtigung zur Pflegeassistenz ausgestellt.
„Ich freue mich über das neue Ausbildungsangebot am Elisabethinum und über unsere Kooperation“, sagt KSA-Direktorin Agnes Wimmer. „Die Vorteile für die zukünftigen Schülerinnen und Schüler des Elisabethinums liegen auf der Hand: Zusätzlich zur sehr wertvollen Allgemeinbildung wird die theoretische Ausbildung zur Pflegeassistenz in drei Jahren Fachschule ermöglicht. Das spart für einen Abschluss als Pflegeassistent:in viel Zeit. Der Karriereweg kann an der KSA weitergehen in Richtung einjähriger Aufschulung zur Pflegefachassistenz, und mit Berufsreifeprüfung ist der Einstieg in das Bachelorstudium für Gesundheits- und Krankenpflege möglich.“
Schulischer Beitrag gegen Personalmangel
Für Gesundheits- und Bildungslandesrätin Daniela Gutschi liegen die zahlreichen Vorteile der neuen Ausbildung auf der Hand: „Die Absolventinnen und Absolventen verfügen neben der schulischen auch über eine abgeschlossene Berufsausbildung und haben in der Folge auch die besten Voraussetzungen für die weitergehende Ausbildung zur Pflege-Fachassistenz sowie das Pflege-Bachelorstudium. Ich danke dem Elisabethinum und der Kardinal-Schwarzenberg-Akademie für diesen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Pflegekräftemangels im Land Salzburg.“
Ordensschule als Lebensraum
Christina Röck, Direktorin des Elisabethinums, sieht die Vorteile der Ordensschule als Lebensraum: „Unsere Schüler:innen können sich bis 17 Jahren im vertrauten, familiären Rahmen der Theorie & Persönlichkeitsentwicklung widmen und erlernen danach die gesamte Praxis am Menschen. Wir sind eine Ordensschule. Dh für uns bedeutet Schule nicht nur Wissensvermittlung, sondern für uns bedeutet Schule „Lebensraum“: Lebensraum, weil wir als Ordensschule auf den ganzen Menschen schauen und Lebensraum, weil wir jungen Menschen in einer sehr prägenden Lebensphase einen Kompetenzaufbau in einem sicheren Rahmen geben.“
Bedarfsorientierte Ausbildung mit Jobgarantie
Die neue Kooperation der Kardinal Schwarzenberg Akademie mit dem Elisabethinum reagiert auf einen aktuell hohen gesellschaftlichen Bedarf an Pflegekräften. In der Pflegepersonalbedarfsprognose der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) vom März 2023 im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz steht von einem zusätzlichen Bedarf an Pflegekräften bis 2030 in Österreich von 75.700 Personen. Als erforderliche Maßnahme zur Deckung des Pflegepersonalbedarfs nennt die Studie: „Es hat eine Anpassung der Ausbildungsplätze an den wachsenden Bedarf zu erfolgen. In diesem Zusammenhang müssen Lernumgebungen bzw. Rahmenbedingungen geschaffen werden, die dazu beitragen, dass die Studierenden und Schüler:innen ihre Ausbildung absolvieren können.“ Genau hier setzt die neue Fachschule ab Herbst 2025 an. „Orden haben historisch gesehen ihre Schulen immer als Reaktion auf den jeweiligen gesellschaftlichen Bedarf ausgerichtet und innovative Bildungskonzepte angeboten. Als Trägerverein des Elisabethinums sehen wir in der neuen Fachschule mit integrierter Pflegeassistenzausbildung ein Best Practice Beispiel für die Innovationsfreude und Zukunftsorientiertheit katholischer Privatschulen“, so Martha Mikulka, Geschäftsführerin der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs, dem Schulträger des Elisabethinums.
Schule mit Wertorientierung für Arbeit am Menschen
Das 1917 gegründete Elisabethinum in St. Johann beherbergt eine HLW und eine Fachschule unter einem Dach. Beide Schulen stehen für christliche Werteorientierung, für praxisnahe Ausbildungsqualität, individuelle Persönlichkeitsentwicklung sowie für ein wertschätzendes, familiäres Schulklima.
Fotonachweis: Katharina Buchsteiner