P. Tobias Zimmermann SJ und Birgit Buchberger gastierten als Referentenduo auf der diesjährigen Klausurtagung der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) am 21. März 2025 am Sacré Coeur Campus Graz. Fokus der beiden Keynotes waren theoretischer Input und praktische Beispiele für den pädagogischen Führungsalltag.
VOSÖ-Klausurtagung 2025 am Campus Sacré Coeur Graz
(c) VOSÖ
Einmal pro Jahr treffen sich alle pädagogischen Leitungen der insgesamt 70 VOSÖ-Bildungseinrichtungen sowie Vorstand und Team der VOSÖ Zentrale zwecks interner Vernetzung und inhaltlichem Input. Heuer fand das Treffen vom 20. – 22. März 2025 am Campus Sacré Coeur Graz statt.
Statement von VOSÖ-Geschäftsführerin Martha Mikulka
(c) VOSÖ
„Wir gestalten gemeinsam das Morgen unserer Bildungseinrichtungen,“ betonte VOSÖ Geschäftsführerin Martha Mikulka. „Somit hat jede:r von uns Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft und prägt durch ihre/seine Haltung die Gesellschaft von morgen. Um dies wertvoll tun zu können, braucht es Persönlichkeitsentwicklung und auch ein gemeinsames Führungsverständnis.“
P. Tobias Zimmermann SJ sprach über "Bildung beruht auf Führung"
(c)VOSÖ
Bildung beruht auf Führung
Pater Tobias Zimmermann ist deutscher Jesuit, Coach, Berater und Seelsorger sowie Referent in der Fortbildung und Begleitung von Leitungskräften sowie von Pädagog:innen. Der Ordensmann kann aus seiner vielfältigen Führungserfahrung schöpfen und diese in seine Vorträge einbringen: So ist P. Zimmermann Mitbegründer des Zentrums für Ignatianische Pädagogik und hat seit 2019 dessen Leitung inne. Er ist Rektor und Geschäftsführer der Canisius-Kolleg GmbH in Berlin und Direktor des Heinrich Pesch Hauses in Ludwigshafen.
In seinem Vortrag schilderte P. Zimmermann die ignatianische Definition von „exzellenter Bildung“, skizziert das Bildungskonzept eines „christlichen Humanismus Plus“ und beschrieb die Grundlagen des „Ignatian Leadership“. „Exzellente Bildung fördert aus christlicher Sicht junge Menschen konkret in ihrer Entfaltung als Person und setzt sich zugleich für die Entwicklung einer humanen Gesellschaft ein“, so Pater Zimmermann. Für die Organisations- und Schulkultur bedeute dies: „Freiheit geben und Orientierung (vor -) leben“.
Mag. Birgit Buchberger nahm das Thema "Führungspraxis im pädagogischen Alltag" in den Fokus
(c) VOSÖ
Führungspraxis im pädagogischen Alltag
Die Linzer Pädagogin Mag.a Birgit Buchberger ist seit 1988 Lehrerin für Chemie und Mathematik, zuerst im BHS-, heute im AHS-Bereich, konkret am Kollegium Aloisianum in Linz. Im Aloisianum hatte Buchberger von 2010-2020 auch die Funktion der pädagogischen Leiterin inne und war zuständig für die Bereiche Schulentwicklung, Ganztagesbetreuung sowie Einführung der neuen Kolleg:innen in das pädagogische Konzept – „Betreuung, Beratung und Unterstützung im pädagogischen Alltag.“
Buchberger ist u.a. auch Referentin im Volksschulbereich zum Thema „Einfache naturwissenschaftliche Experimente“ sowie Mitglied im Fachbeirat des Zentrums für Ignatianische Pädagogik in Ludwigshafen.
In ihrem Vortrag nahm Buchberger Themen wie die Fehlerkultur, die Form der Leistungsbeurteilung, Zeit für Lob und für Reflexion in den Blick und stellt verschiedene Methoden der Partizipation, der Reflexion oder der Rückmeldung für die pädagogische Praxis vor.
Kollegialer Erfahrungsaustausch im Plenum
(c) VOSÖ
Ein ignatianisches Paradigma basiert auf der Reflexion. Dementsprechend plante das Vortragsduo auch Reflexionseinheiten in Form von Gruppenarbeiten und geführten Workshops ein. Raum für wertvollen kollegialen Erfahrungsaustausch innerhalb der österreichweiten VOSÖ-Bildungsgemeinschaft.
Fragerunde im Plenum
(c) VOSÖ
Festmesse mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl zelebrierte am Freitag Abend in der Grazer Herz-Jesu-Kirche die Festmesse mit der gesamten VOSÖ-Bildungsgemeinschaft.
Ein Chor aus Schüler:innen des Sacré Coeur Graz und der Riedenburg in Bregenz sorgten für die musikalische Gestaltung.
v.l.n.r.: VOSÖ-Vorstandsvorsitzende Maria Habersack, Sr. Angela Corsten rscj, Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, Sr. Elsbeth Sonnek rscj,
Sr. Theresia Kiegerl rscj, VOSÖ-Geschäftsführerin Martha Mikulka mit Ministrant:innen
(c) VOSÖ
VOSÖ in Zahlen und Fakten
Die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs wurde im Jahr 1993 auf Initiative der Österreichischen Ordensgemeinschaften gegründet und ist heute der größte private Schulträger Österreichs.
Der visionäre Gründungsgedanke der VOSÖ 1993 war es, ein Angebot für die Orden zu sein, die ihre Bildungswerke nicht mehr in die Zukunft führen können. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, wie notwendig dieses Angebot geworden ist.
- 20 Bildungsstandorte (mit gesamt 70 Einrichtungen) von 14 Orden in 8 Bundesländern (Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Burgenland, Steiermark)
- Rund 13.300 Kinder und Schüler:innen besuchen Bildungseinrichtungen der VOSÖ
- Details unter: ordensschulen.at